Im Schatten von Schlägel und Eisen
Es gibt viele Bücher, die bekannte Großindustrielle und namhafte Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts zum Thema haben.
Der Wittener Autor, Jörg Krämer, geht einen anderen Weg.
In seinem Erstlingsroman "Im Schatten von Schlägel und Eisen" erzählt er die Geschichte der Familie Biel, einer armen Bergarbeiterfamilie, die Ende des 19. Jahrhunderts gelebt hat.
Der Leser begleitet die Familie über mehrere Jahrzehnte durch alle Höhen und Tiefen des Alltags.
Die Handlung spiegelt das Familienleben der Bergleute dieser Zeit wieder. Nur am Rande ist von der Arbeit der Männer die Rede.
Der Leser erlebt hautnah mit, wie schwer es zu dieser Zeit war acht Kinder groß zu ziehen, und dass man trotzdem glücklich sein konnte. Er erfährt von Werten, die vermittelt wurden, von denen man in der heutigen Zeit kaum noch etwas weiß.
Jörg Krämer hat den Roman aus den Aufzeichnungen seiner Großmutter, Hilde Niggetiet, entwickelt.
Die im Roman auftretenden Personen haben alle gelebt und sind die Vorfahren des Autors.
Zum Ende seiner Recherchen stellte Jörg Krämer (http://www.baerenhund-witten.de) fest, dass sein jetziger Arbeitsplatz, die JVA Bochum-Langendreer (die frühere Zeche Neu- Iserlohn), auch der Arbeitsplatz seines Ur-Ur- Großvaters, Johannes Biel, war.
Leseprobe - Frauengespräche:
Am nächsten Morgen erschien ihr die Welt wieder im rosaroten
Licht. Sie warf einen Blick aus ihrem Fenster, die
Sonne lachte vom Himmel, alles grünte und blühte, als
hätten selbst die Blumen einen Wettkampf. Die Vögel in
den Bäumen trillerten vor Freude. Elisabeth summte leise
mit. Sie ging mit frohem Mut an ihre Arbeit. Obwohl es
fast immer dasselbe war, machte es ihr Spaß.
Bald war wieder Sonntag. Das war natürlich ein besonderes
Vergnügen. Anna hatte Mutter von den Jungen
erzählt.
Sie fragte: »Seid ihr nicht noch ein bisschen jung?«
Anna war empört. »Aber, Mutter, kann man zum
Liebhaben zu jung sein?«
»Das nicht, mein Mädel, aber denkt nicht so früh ans
Heiraten. Ihr habt gesehen, wie schwer ich es oft hatte,
ich war ja fast noch ein Kind.«
»Mutter, du hast es aber doch geschafft.«
»Anna, ich beklag mich ja auch nicht, ich möchte euch
nur einen Rat geben: Genießt erst mal eure Jugendzeit!
Sie ist die allerschönste im Leben. Sicher, es ist mir lieber,
ihr habt einen festen Freund, als dass ihr vom einen zum
anderen lauft. Sag mal, Kleines, wie lange kennt ihr euch
schon?«
»Seit der Konfirmation.«
Mutter staunte. »Ich muss schon sagen, Anna, ihr
könnt prima schweigen.«
»Sicher, Mutter, aber jetzt ist mir wohler. Elisabeth
wird es genauso gehen. Sie wollte es dir schon immer sagen,
aber ich hielt sie zurück, aus Angst du könntest es
uns verbieten.«
»Weißt du, Anna, ihr könnt uns die beiden doch einmal
vorstellen, wenn sie es ehrlich mit euch meinen.«
»Mutter, du kennst Gustav doch von der Konfirmation.
«
Mutter lachte. »Dieser Schlingel ist wohl ein ganz
219
Schlauer, aber die Hauptsache ist, ihr habt euch richtig
lieb. Da spielt das Alter nicht so eine große Rolle.«
»Fein, Mutter, vielleicht am Sonntag. Ich glaube, du......
ISBN: 978-3-95720-037-2
http://www.baerenhund-witten.de
Der Wittener Autor, Jörg Krämer, geht einen anderen Weg.
In seinem Erstlingsroman "Im Schatten von Schlägel und Eisen" erzählt er die Geschichte der Familie Biel, einer armen Bergarbeiterfamilie, die Ende des 19. Jahrhunderts gelebt hat.
Der Leser begleitet die Familie über mehrere Jahrzehnte durch alle Höhen und Tiefen des Alltags.
Die Handlung spiegelt das Familienleben der Bergleute dieser Zeit wieder. Nur am Rande ist von der Arbeit der Männer die Rede.
Der Leser erlebt hautnah mit, wie schwer es zu dieser Zeit war acht Kinder groß zu ziehen, und dass man trotzdem glücklich sein konnte. Er erfährt von Werten, die vermittelt wurden, von denen man in der heutigen Zeit kaum noch etwas weiß.
Jörg Krämer hat den Roman aus den Aufzeichnungen seiner Großmutter, Hilde Niggetiet, entwickelt.
Die im Roman auftretenden Personen haben alle gelebt und sind die Vorfahren des Autors.
Zum Ende seiner Recherchen stellte Jörg Krämer (http://www.baerenhund-witten.de) fest, dass sein jetziger Arbeitsplatz, die JVA Bochum-Langendreer (die frühere Zeche Neu- Iserlohn), auch der Arbeitsplatz seines Ur-Ur- Großvaters, Johannes Biel, war.
Leseprobe - Frauengespräche:
Am nächsten Morgen erschien ihr die Welt wieder im rosaroten
Licht. Sie warf einen Blick aus ihrem Fenster, die
Sonne lachte vom Himmel, alles grünte und blühte, als
hätten selbst die Blumen einen Wettkampf. Die Vögel in
den Bäumen trillerten vor Freude. Elisabeth summte leise
mit. Sie ging mit frohem Mut an ihre Arbeit. Obwohl es
fast immer dasselbe war, machte es ihr Spaß.
Bald war wieder Sonntag. Das war natürlich ein besonderes
Vergnügen. Anna hatte Mutter von den Jungen
erzählt.
Sie fragte: »Seid ihr nicht noch ein bisschen jung?«
Anna war empört. »Aber, Mutter, kann man zum
Liebhaben zu jung sein?«
»Das nicht, mein Mädel, aber denkt nicht so früh ans
Heiraten. Ihr habt gesehen, wie schwer ich es oft hatte,
ich war ja fast noch ein Kind.«
»Mutter, du hast es aber doch geschafft.«
»Anna, ich beklag mich ja auch nicht, ich möchte euch
nur einen Rat geben: Genießt erst mal eure Jugendzeit!
Sie ist die allerschönste im Leben. Sicher, es ist mir lieber,
ihr habt einen festen Freund, als dass ihr vom einen zum
anderen lauft. Sag mal, Kleines, wie lange kennt ihr euch
schon?«
»Seit der Konfirmation.«
Mutter staunte. »Ich muss schon sagen, Anna, ihr
könnt prima schweigen.«
»Sicher, Mutter, aber jetzt ist mir wohler. Elisabeth
wird es genauso gehen. Sie wollte es dir schon immer sagen,
aber ich hielt sie zurück, aus Angst du könntest es
uns verbieten.«
»Weißt du, Anna, ihr könnt uns die beiden doch einmal
vorstellen, wenn sie es ehrlich mit euch meinen.«
»Mutter, du kennst Gustav doch von der Konfirmation.
«
Mutter lachte. »Dieser Schlingel ist wohl ein ganz
219
Schlauer, aber die Hauptsache ist, ihr habt euch richtig
lieb. Da spielt das Alter nicht so eine große Rolle.«
»Fein, Mutter, vielleicht am Sonntag. Ich glaube, du......
ISBN: 978-3-95720-037-2
http://www.baerenhund-witten.de