Die große Schlacht
Es war an einem frühen, kalten und düsteren Morgen. Der Stammesältester Jercor war schon lange wach und erfreute sich daran, uns aufzuwecken. Seine Haare, pechschwarz in einer komischen Form, einer Art Schriftzeichen deren Herkunft ich nicht kannte. Ich erinnere mich noch gut an die alte Zeit, damals als es noch keinen Krieg gab. Damals lebten wir Hougis und die anderen, starken Naxos zusammen. Ich brach in Tränen aus weil diese Zeiten zu Ende sind. Jercor sprach während er seine Hand über meine Schulter legte: "Hör doch auf zu flennen! Starke Soldaten flennen nicht!" Er war hart doch auch irgendwie sympathisch. So ähnlich wie ein Vater, den ich nie hatte. Naja so ähnlich, mein Vater starb, als ich noch ein Baby war an Kyjuminis, einer Krankheit die durch eine Vergiftung von einem Zaubertrank aus reinem Naxos-Blut erfolgt. Das ist die größte Waffe der Naxos. Doch sie müssen dafür Stammesangehörige töten. Unsere größte Waffe ist einzig und allein die Kraft purer Weisheit. "Komm schon, Zay-Sa! Wir müssen uns für die nächste Schlacht vorbereiten." Mein bester Freund Iumin schafft es einfach immer, mich zu begeistern. Mit welcher Liebe und Hingabe er für unseren Stamm kämpft ist einfach atemberaubend.
Als wir nun unten vor dem großen Baum waren, merkten wir, diese Naxos hecken irgendetwas aus. Wir merkten, das grüne, saftige Gras wurde langsam trocken und grau. Ein Regen machte sich auf. Doch wir erlebten schon schlimmeres bei einer Schlacht Vorbereitung. Ein paar Tipps, Anleitungen wie man Waffen benutzt und auf einmal fiel neben uns ein Stammesmitglied um. "Er ist.....tot..." Jercors Stimme senkte sich. Das silberne Blut floss aus seinem ruhigen Herz. Die Stammeshelfer hoben ihn hoch und legten ihn in die Acujik-Blumen. Das sind golden strahlende Blumen, die schon so manche wiederbelebt haben. Jercors Stimme begann ruhig und langsam zu reden: "Seht ihr? Diese Naxos sind wahrscheinlich schon auf dem Weg. Wir müssen sie auf dem Weg treffen und sie endgültig töten!" Wir liefen im Renn-Tempo nach Südwest, dort wo die Naxos leben. Ich blickte in den Bach, sah mich an und dachte mir: "Ach, Zay-Sa... Zay-Sa du wirst alt. Du siehst gar nicht gut aus. Deine türkisfarbenen Haare fallen langsam aus. Dein Lumpenhemd wird langsam dreckig. Deine Haut, jahrelang nicht mehr gewaschen. Ich wünschte mir so sehr, ich könnte im Naximion-See baden. Dort, wo man sofort wieder jung wird. Doch dieser Bach liegt direkt im Gebiet der Naxos. Ich kann da nicht hin." "Hör auf mit deinen Tagträumen!" Iumin munterte mich auf. Wir sahen in der nebligen Luft einige Naxos. Ihr Aussehen: Üppig. Schuppige, blaue Haut. Grüne Krallen. Spitze Köpfe wie man sie nur von Uguminen, eine Art Nashörner, kennt.
Wir haben uns nun genug Schritte den Naxos genähert. Ein Horn wurde geblasen und einer der Naxos schrie mit tiefer Stimme: "Lasst die Schlacht beginnen!" Wir rannten auf sie zu, sie rannten auf uns zu und der Kampf entflammte. Es flogen Felsen, Feuerbälle und Speere. Alle brüllten und schrien. Schon traf es einen Hougi neben mir. Und zwei weitere fielen auf mich drauf. Ich raffte mich auf. Iumin warf weiter mit Zaubersprüchen um sich. Ein Viertel der Naxos-Armee war schon tot. Bei uns Hougis ebenfalls. Auf einmal umringte alle ein unglaublich helles Licht. Jeder hielt sich die Augen zu, auch ich. Das helle Licht erlosch und die Naxos-Armee fiel tot um. Ich fragte verwundert den Stammesältesten Jercor: "Wer war das?" "Du!" Jercors Stimme klang ein wenig eifersüchtig. "Du hast das getan!" Ich blickte ungläubig in die tote Menge Naxos. "Das kann unmöglich ich gewesen sein!" Ich schaute Jercor an, als würde ich ihm nie wieder etwas glauben. Jercor atmete tief ein und sprach: "Es gibt eine Prophezeiung:
"Die Hougis, ein friedliches Volk, verfügt über fast keine Magier.
Die Magier kamen aus einem Stamm.
Den "Joquas".
Naxos und Hougis, beide trafen sich einst dort.
Durch einen Krieg mussten sie wieder schnell verschwinden.
Doch wurde ein Kind zurückgelassen. Dieses Kind besitzt die Gabe.
Es zieht in den Stamm der Hougis.
Doch darf man nicht vergessen, auch dieser Waise stammt eines Naxos ab.
Er ist also die Brut des Bösen."
"Das heißt, mein Vater starb nicht an Kyjuminis! Und außerdem bin ich das doch gar nicht!" Ich hatte Angst. "Erstens: Ja, du hast Recht. Dein Vater flüchtete eigentlich. Und zweitens: Doch, Du bist es, aber wir werden dich nicht hinrichten oder der gleichen!" Jercor redete leise. "Wir werden deine seltene Gabe nutzen. Deine Gabe zu zaubern!" Mir fiel etwas auf: "Doch Iumin ist auch ein Zauberer!" "Das ist eine andere Geschichte: Sein Vater wuchs in einem Tempel zu Ehren der Joquas auf. Er erlernte dort die Magie. Als Einziger. Seine Freunde und Familie starben ebenfalls im Krieg. Iumins Vater lehrte im nun alles über Magie." Ich war verwundert: "Warum geht dann keiner in diesen Tempel und sucht das Wissen?" Weil dieser Tempel im Krieg in Flammen aufging." Jercor wurde wieder lauter und trauriger. Ich wusste erst jetzt, welche Folgen dieser schreckliche Krieg hatte. Wir richteten nun ein Lager auf um dort zu übernachten. Zurück in unseren Baum wäre es zu lang.